
kunStart.04
Internationale Gruppenausstellung / International Group Exhibition
Malerei und Fotografie / Painting and Photography
30. August - 29. November 2002
Vernissage 29. November 2002 / Performance: Yali Peng, Korea
Galerie im Neuen Kranzler Eck, Kurfürstendamm, Berlin
// Eventlokal geschlossen //
Featuring:
Claudio Dell'Anna
Katja Kessin, aka MacLeod
Carmen Lehmann
Christine Maaß
Yali Peng
Armin Strittmatter
Andreas Wiesner
Prolog: Was ist kunStart?
kunStart ist pluralistisch:
Wie die internationale Kunstwelt, so vielfältig sind in dieser Ausstellung die Stile, Sujets und Materialien. kunStart ist Begegnung:
Eine Auswahl internationaler Künstlerinnen und Künstler.
Und Sie.
kunStart ist Qualität:
7 international qualifizierte Künstlerinnen und Künstler in einer Ausstellung.
KunStart.04:
Eine zeitgemässe Kommunikationsplattform für Sammler, Galeristen und Kunstliebhaber.
Und Sie?
(Text: NKE Gallery, Berlin July 2002)
Laudatio zur Vernissage
Andreas Wiesner, Deutschland
... absolvierte 1980 bis 83 eine Ausbildung zum Drucker und Schriftsetzer, 1985 bis 89 ein Studium in der Fachrichtung Kommunikationsdesign an der Universität Wuppertal. In seiner Kunst hat er diese beiden Ausbildungswege ineinander verflochten. Andreas Wiesner arbeitet mit Fotografien. Doch er fotografiert nicht nur einfach, sondern er sucht Motive im Sucher, fotografiert diese und überarbeitet und verfremdet diese Fotos anschließend. Seine Motive sind Menschen. Menschen in Alltagssituationen, Menschen wie Sie und ich, aber dennoch anders. Andreas Wiesner bearbeitet die Fotos nach. Er verfremdet, indem er Farben erhöht, Kontraste verstärkt, doch geht er niemals so weit, dass wir das Motiv nicht mehr deuten können. Andreas Wiesners Bilder erinnern an Andy Warhol, Pop Art und Konsumgesellschaft. Und genau das wollen sie sein: Ästhetisierte Abbilder einer Konsumgesellschaft.
Armin Strittmatter, Schweiz
... ist schon lange im Geschäft. Seid fast 10 Jahren ist er regelmäßig bei Ausstellungen im In- und Ausland präsent. Wie viele es waren und wo sie waren, tut nichts zur Sache. Jetzt ist er hier im Regus-Center. Armin Strittmatters Gemälde wirken bei einem Blick aus der Ferne im Relief angelegt, keine plane Öl- oder Acryl-Malerei. Die Motive scheinen plastisch aus der Leinwand hervorzutreten und den Betrachter so direkt anzusprechen. Armin Strittmatters Kunst fällt auf, dem Betrachter ins Auge und eröffnet die Kommunikation zwischen Betrachter und Kunstobjekt. Armin Strittmatter will keine Kunst für stille Kämmerlein, unbetrachtet, sondern Kunst für alle, zum anschauen. In Armin Strittmatters Werk gibt es auch eine Art Evolution. Seine jüngsten Gemälde sind farbkräftiger, variabler, ansprechender.
Yali Peng, Japan
... ist von weither angereist, um uns ihre Kunst zu zeigen. Geboren in Korea hat sie ihren Master of Liberal Studies of Art, Healing und Wellness an der Universität von Minnesota abgelegt. Sie lebt heute in Minneapolis in Michigan. Seit 1994 stellt Yali Peng regelmäßig aus. Was aber stellt sie aus? Ihre Werke scheinen sich aus abstrakten Pinselstrichen zusammenzusetzen, sie erinnern an kalligraphische Zeichnungen. Und in der Tradition der Kalligraphie sind sicher ihre Wurzeln zu finden, scheint doch der gesamte ostasiatische Raum der Kunst der Kalligraphie verhaftet, die sich in den mit Pinseln mit diffizilen An- und Abstrichen gemalten Schriftzeichen offenbart. Keinesfalls aber haben wir es mit rein abstrakten Formen zu tun. Genau wie ein koreanisches Schriftzeichen, haben auch Yali Pengs Kalligraphien einen spezifischen Inhalt. Die Kalligraphien reflektieren ihre Performances zu Musik, Geräusch- oder Lichtanimationen ganz ähnlich dem "action painting" Jackson Pollocks.
Christine Maaß, Deutschland
... lebt im Havelland. Sie hat 1991 bis 1994 an der Hochschule für Musik "Hans Eisler" in Berlin studiert und 1994 im Meisterkurs von Prof. Ruth Berghaus abgeschlossen. 1998 hat Christine Maaß zum ersten Mal in Süddeutschland und der Schweiz ausgestellt, 2000 war sie erstmals in einer Einzelausstellung im Schloss Penkuu / Mecklenburg-Vorpommern zu sehen, danach in der Uckermark und in Stralsund. Ihre Kunst ist kraftvoll, farbig. In Farbigkeit und Stil erinnern die Gemälde an die 1920er und 1930er Jahre, an die Werke von Dix oder Grosz. Die Inhalte aber unterscheiden sich in hohem Ma. Nicht dass auch Christine Maaß kein heiße Eisen anfassen würde, sondern ihre Gemälde erzählen von Liebe und Leid, künden von Weltschmerz, aber niemals ist bei Christine Maaß der direkte Pessimismus und die Weltuntergangsstimmung der "Goldenen Zwanziger" zu spüren.
Carmen Lehmann, Schweiz
... malt Acryl auf Leinwand, installiert Leinwand auf Leinwand. Aus der Ferne scheinen ihre Werke geometrische Farbstudien. Wir kommen nicht umhin an Marc Rothko zu denken. Doch wo Rothko plan arbeitet, nur mit Acryl oder l auf Leinwand greift Carmen Lehmann in den Raum aus. Ihre Werke sind so nicht mehr nur reine Farbflächen sondern flache Plastiken, deren Relief sich erst aus der Nähe erschließt, deren faszinierendes Farb- und Formenspiel aber nur aus der Ferne.
Katja Kessin, aka MacLeod, Kanada
... gewann im Jahr 2000 den SWAAC National Award of Merit. Geboren wurde Katja Kessin in Hamburg. Anfang der 1980er Jahre wanderte sie nach Montreal / Kanada aus. In Montreal studierte sie an der Concordia University Fine Arts and Painting. Hier stellt sie uns ihr neuestes, im Januar 2001 aufgenommenes Projekt "2001 Earth Odyssey" vor, eine Reihe von über 30 Gemälden in kleinem Maßstab. Allesamt Öl auf Leinwand im Format 30 mal 25 cm. Das Projekt "2001 Earth Odyssey" entspricht einem visuellen Tagebuch der Katja Kessin für das Jahr 2001. Das individuelle Leben der Künstlerin im Verlauf eines Jahres ist abgebildet in teils abstrakten, teils gegenständlichen, teils absurd wirkenden Motiven, nicht auf großformatigen Leinwänden, sondern in kleinen Gemälden, die das tägliche Einerlei der Katja Kessin festhalten. Eine Studie des Menschseins und keine tiefenpsychologische Kunst, die dennoch die Psyche des Betrachters mit der offenbarten Welt der Katja Kessin konfrontiert.
Alfred Hruschka, Österreich
... ist leider wegen der Hochwasserkatastrophe erst in 2003 dabei.
Claudio Dell'Anna, Italien
... wurde am 10. Januar 1962 in Leverano in Italien geboren. Heute lebt er in der Schweiz. Bis 1999 hat sich Claudio Dell'Anna nach eigenen Worten nur nebenbei mit Kunst beschäftigt. Seit 1999 steht die Kunst im Zentrum seines Lebens. Claudio Dell'Anna gewann diesem Jahr den ersten Preis seiner künstlerischen Karriere. Seitdem hat er in der Schweiz, Spanien und Frankreich ausgestellt, jetzt erstmals in Deutschland. Claudio Dell'Annas Gemälde beeindrucken durch ihre Intensität. Sie sind kraftvoll, fast aggressiv gemalt, in kräftigen Farben. Sie nehmen den Betrachter durch ihre Ausdruckskraft sofort gefangen. Claudio Dell'Annas Gemälde sind psychologische Studien seiner selbst. In diesen Gemälden wird offenbar: Malen ist für Claudio Dell'Anna eine vitales Lebensinteresse, durch das Malen teilt sich Claudio Dell'Anna mit, spricht von seiner Persönlichkeit und tritt in den Dialog mit dem Betrachter.
Text: David Greve M.A., Kunsthistoriker, Berlin
A Project in Cooperation with Regus Business Centre GmbH Germany and BB International Fine Arts GmbH Switzerland.