BB Contemporary Switzerland - Fine Art Dealers and Consultants - 20th and 21st Century

kunStart.07
Internationale Gegenwartskunst
11. April bis 29. August 2003
Galerie im Neuen Kranzler Eck, Kurfürstendamm, Berlin
// Eventlokal geschlossen //


Featuring:
Abraham Michael Dayan, USA
Alfred Hruschka, Österreich
Mi-Hye Jung, Korea
Mino, Schweiz
alpengluehen art group (aag), Schweiz


Prolog: Was ist kunStart?
kunStart ist pluralistisch:
Wie die internationale Kunstwelt, so vielfältig sind in dieser Ausstellung die Stile, Sujets und Materialien. kunStart ist Begegnung:
Eine Auswahl internationaler Künstlerinnen und Künstler.
Und Sie.
kunStart ist Qualität:
7 international qualifizierte Künstlerinnen und Künstler in einer Ausstellung.
KunStart.04:
Eine zeitgemässe Kommunikationsplattform für Sammler, Galeristen und Kunstliebhaber.
Und Sie? (Text: NKE Gallery, Berlin Juli 2002)


Laudatio zur Ausstellungseröffnung

Abraham Michael Dayan
Dayan stammt aus Frankreich und lebt seit 1999 in den Vereinigten Staaten in Savannah / Georgia. In den USA hat er bereits mehrfach ausgestellt. 2001 gewann er den 2. Preis fr "window concept painting" ausgeschrieben vom Kultusministerium in Savannah. Heute und hier stellt er zum ersten Mal auf dem "alten Kontinent" aus. Ich erzähle Ihnen mal kurz, wie Dayan nach seinen eigenen Worten zur Malerei gekommen ist. Sie erinnert mich ein wenig an den italienischen Renaissance-Bildhauer Benvenuto Cellini oder auch den Heros der Renaissance, Michelangelo. Dayan sagt, ein Engel wäre ihm erschienen, und hätte ihm gesagt, er solle Maler werden. Daraufhin eilte er ins nächste Kaufhaus, besorgte sich Malutensilien und begann zu malen. - Cellini ist, wie er in seiner Autobiographie schreibt, ebenfalls ein Engel erschienen, während er in der Römischen Engelsburg eingekerkert war. Dieser befahl ihm ein Kruxifix aus Marmor zu hauen, das heute noch im Madrider Prado zu bewundern ist. - Dayan jedoch war unzufrieden mit dem, was er malte. Kurzer Hand verbrannte er die ersten 100 Leinwände und wanderte in die USA aus. - Auch Michelangelo verbrannte, was ihm in seinem Perfektionismus nicht gefiel. Dayan malt natürlich nicht wie Michelangelo, wenn auch in dessen Tempo und Besessenheit. Er malt eher ein wenig wie Picasso, wenn er sich inzwischen auch von dieser frühen Phase seiner Kunst distanziert und einen eigenen unabhängigen Stil entwickelt hat.

Alfred Hruschka
hat den fast "klassischen" Weg eines österreichischen Künstlers eingeschlagen: Er studierte an der Wiener Kunstschule. Nach seinem Abschluss gab es natürlich bald die ersten Ausstellungen. Inzwischen hat er in Steyr, Wien, Salzburg, Mannheim und 2 x auf der Internationalen Kunstmesse im Kongresshaus in Zürich ausgestellt. Seine Werke hängen heute in der Sammlung des österreichischen Bundesministeriums fr Kunst in Wien und im Amt der Niederösterreichischen Landesregierung. Hruschkas Kunst ist abstrakt und es erinnert nur wenig daran, dass er den "akademischen" Weg eingeschlagen hat, um Künstler zu werden. Seine Werke sind Collagen, zusammengestellt aus Leinwandstücken und anderen Objekten. Insofern sind es keine Gemälde sondern vielmehr Leinwandobjekte, die plastisch in den Raum ausgreifen. Auffallend ist ihr eher erdiger Grundton und die abstrakte Geometrisierung, die die ursprüngliche Bedeutung der Collage-Objekte vergessen lässt und zu einem neuen Sinnzusammenhang zusammenfügt.

Mi-Hye Jung
Jung hat 1984 bis 1993 am Eastern Painting Art College studiert und war anschlieend Graduate an der Hongik Universität in Seoul. Seitdem hat Jung mehrfach in Korea, Japan und inzwischen auch den USA ausgestellt. Und zwar nicht nur in Sammelausstellungen oder auf Messen, sondern auch mehrfach in Einzelausstellungen. Ausgezeichnet wurde Jung ebenfalls, auf der 15. Korean National Art Exhibition im Metropolitan Museum of Arts in Seoul. Wenn Sie die Arbeiten sehen, verstehen Sie auch, warum. Es sind minutiös gearbeite Gemälde, in ihrem Detailreichtum fast einer Dürer-Zeichnung gleich. Ob den Arbeiten Fotografien zu Grunde liegen, die malerisch im Stil einer Falschfarben-Malerei verfremdet wurden, ist mir unbekannt. Zweifellos aber haben mich diese Gemälde und deren eisige kristalline Ausstrahlung fasziniert. Sie treten ganz in der Art eines Filmstreifens in Reihe mit abstrakten Gemäldefragmenten, die wie zur Malerei herauskristallisierte physiklische Fraktale wirken.

Mino
unterscheidet sich in der Kunst ganz entscheidend von den drei bisher beschriebenen Künstlern. Während diese sich mehr der Malerei widmen, sind Minos Werke heute in erster Linie Lithographien. Lassen Sie mich kurz erklären, was eine Lithographie ist: Sie haben sicherlich eine Vorstellung vom Buchdruck. Ganz ähnlich funktioniert ein Kupferstich oder ein Linoldruck. Doch während beim Buchdruck erhabene Buchstaben den Abdruck hinterlassen, funktionieren Kupferstich oder Linoldruck genau umgekehrt: Das Bild entsteht aus in die Kupferplatte eingeätzten oder gekratzten bzw. in die Linolplatte eingekerbten Linien. D. h. in den Druckkörper muss eine Art Negativform eingearbeitet werden, die beim Druck als eine Positivform erscheint. Lithographie ist eine Variation dieser Technik. Mino arbeitet mit Steinplatten und in Farbe, d. h. das Prinzip des Druckes wird durch den Farbdruck weiter verkompliziert. Die Abzüge entstehen auf schwerem Büttenpapier und werden nur signiert und nummeriert, wenn sie Minos Qualitätsansprüchen genügen. So ist jeder signierte, nummerierte Abzug ein Original. Farbkopien, nicht autorisierte und unsignierte Abzüge dagegen sind wertlose Kopien. Seine Motive entnimmt Mino der Welt des Entertainments, Straßenkunst, Zirkus, Barbetrieb. Mino hat 1991 an der Hochschule für Gestaltung in Zürich abgeschlossen. Seitdem hat er unzählige Male in Einzelausstellungen und auf Messen ausgestellt. Er hat gestalterisch für Verlage, Firmen und Veranstaltungen gearbeitet und den jeweiligen Aufträgen ein individuelles Gesicht gegeben.

alpengluehen art group
Zuletzt gilt es eine Künstlergruppe vorzustellen, deren Bilder eigentlich für sich selbst sprechen. Wie jeder sofort erkennen kann, stammt die Gruppe aus dem Schweizer Engadin. Ihre Bilder zeigen die mondäne Welt von St. Moritz oder vielmehr die Welt, in die St. Moritz eingebettet ist: Imposante Berglandschaften, Gletscher, Wälder, Hotellandschaften und Pferderennen auf dem zugefrorenen See von St. Moritz. Die Bilder sind im Computer bearbeitet und zu Collagen umgeformt worden, in denen sich verschiedene Bildmotive überlagern oder mit abstrakten Formen verwoben wurden. Die Bilder präsentieren sich in exakter Präzision. Sie atmen förmlich den eisigen Brodem der Engadiner Gebirgslandschaften entlang des Inn zwischen Ski-WM und gemütlicher Schlittenausfahrt.

Text: David Greve M.A., Kunsthistoriker, Berlin


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