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Sonja Götz


Reise in eine andere Welt - Kontemplative Gemälde

"Wie der Herbststurm braust! Aber hoch am Himmel stehen -Wolken unbewegt". Dieses kurze japanische Jahreszeitengedicht ist Teil des Gemäldes "Herbststurm" von Sonja Götz. Die deutsche Malerin hat nicht nur dieses Zitat sondern auch die Farben des Herbstes in dieses bewegende Bild mit eingearbeitet. Mit der kreisförmigen Struktur eines Wirbelsturmes, die sie dem Bild verliehen hat, wirkt es auf den Betrachter in voller Lebendigkeit, die hervorragend in diese stürmische Jahreszeit passt. Das Bild wurde in Mischtechnik gemalt und stammt aus der Reihe "Kontemplation, Stille, Licht", eine Gemäldereihe mit der Götz die ruhige und nachdenkliche Seite des Betrachters ansprechen will.

Götz begann ihre künstlerische Laufbahn mit einem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei den Professoren Ernst Geitlinger, Georg Meistermann und Günter Fruhtrunk. Ursprünglich hat sie sich mit Landschaftsbildern beschäftigt. Jedoch habe sie diese immer mehr abstrahiert und sich aufs Wesentliche beschränkt, erläutert die Malerin ihre Kunstobjekte. "Ich möchte harmonisieren und berühren", erklärt sie diese Richtung. Götz schafft es so, den Betrachter in den Bann zu ziehen. Er verweilt in aufmerksamer Ruhe vor den Bildern und lässt die fast meditative Ausstrahlung auf sich wirken. Immer wieder fallen ihm die unterschiedlichen Aspekte des Bildes ins Auge, die sich je nach Blickrichtung und Beleuchtung verändern.

Inspirierung holt sich Götz von ihren Reisen, aber auch ihrem eigenen Gefühlsleben. Daraus entstehen Bilder mit so poetischen Namen wie "Hoffnung", "Innerer Klang" oder "Lyrisch". "Pema" ist Sonja Götz' Patenkind aus Tibet und das fröhliche Kind strahlt gleich mehrfach von dem gleichnamigen Bild. Es symbolisiert einen hellen Hoffnungsschimmer aus der dunklen Vergangenheit. "Ich lade den Betrachter ein zu einer Reise in andere, nie gesehene Welten", fordert Götz den Kunstinteressierten auf. Sie wolle Räume voller Licht und Weite schaffen, Orte des Unbestimmten und Unausgesprochenen die zur Kontemplation führen sollen.

Und das gelingt der Künstlerin hervorragend, denn ihre Bilder regen die Fantasie des Einzelnen in unterschiedlichen Formen an. So erkennt jeder eine eigene Wirklichkeit und Wahrheit in den Gemälden. Götz überträgt ihre Leidenschaft auf ihre Objekte und spendet so dem Betrachter die gewünschte Harmonie und Ruhe.

Text: Sylvia Ertl